Was für ein Abenteuer! Gestern habe ich meinen freien Tag mit Karen verbracht und wir haben beschlossen den Wekiwa Springs Nationalpark (45min nördlich von Orlando) zu besuchen. Davon hatten uns schon mehrere Leute erzählt und vorgeschwärmt und wir mussten das jetzt auch einfach mal sehen. Mit unserem gemieteten roten Chevrolet Spark (liebevoll die "Knutschkugel" genannt), Handynavigation, Musik und guter Laune ging es also Richtung Norden. Angekommen musste man auch nur 6$ Parkgebühr bezahlen, aber keinen Eintritt in den Park was total super war. Im Park selbst ist es wunderschön, viele Bäume, die in der Hitze Schatten spenden, ein Fluss, Liegeflächen und eine "Lagune" zum Schwimmen. Da hat es uns auch zuerst hineingezogen. Das Wasser war richtig kalt, aber als wir erst mal drin waren herrlich erfrischend und wunderschön im heissen Florida. Ich bin ja eigentlich nicht mehr so der Typ, der einfach so in Gewaesser ohne festen Grund reingeht, aber hier war das Wasser so klar und sauber, dass ich mich einfach überwunden hab und dann war es herrlich. Leider wurde es nach einiger Zeit ziemlich voll an der Lagune (viele amerikanische Familien - Touristen kennen das dort wohl nicht so), haben wir beschlossen eine kleine Kanutour zu machen. Man konnte sich dort vor Ort für 2 Stunden und 20$ ein Kanu leihen und den Fluss entlang rudern. Für mich war das ja die erste Kanutour überhaupt und auch bei Karen war es schon einige Jahre her. Dementsprechend ängstlich bin ich dann natürlich in das Kanu gestiegen und hab mich ja schon dabei gesehen, wie ich im Wasser lande und von Krokodilen gefressen werde :-) Karen hat dann zum Glück immer versucht mich zu beruhigen und irgendwann hatte ich dann auch Spass an der ganzen Sache. Talent dafür nicht wirklich. Ich glaube ich bin der schlechteste Kanufahrer, den dieser Fluss jemals gesehen hat. Ich konnte weder gut paddeln noch lenken und irgendwie sind wir auf dem Hinweg ständig im Buschwerk gelandet ;-) Leider hatten wir vorher auch schon von den anderen gehört, dass es dort auch Krokodile geben sollte und dementsprechend panisch wurde ich dann, als wir wiederholt am Ufer im Wasser feststeckten. Ich rechnete jeden Moment damit, dass sich ein Ungetüm aus den Seepflanzen auf uns stürzt. Karen war aber sehr geduldig mit mir und hat mich immer beruhigt und mir Paddel-Anweisungen gegeben um aus der Misere wieder rauszukommen. Wir haben dann auch erst mal nur ein paar Schildkröten gesehen und Fische und Spinnen (auch nicht schön) und auf einem kleinen Ast am Ufer lag ein kleines Kroko (Oder war es ein Alligator? Ich kenne den Unterschied nicht so ganz, es war aber klein.). Nach etwa einer Stunde mehr oder weniger gutem Paddeln in die eine Richtung beschlossen wir dann umzukehren und irgendwie hat es dann auch besser geklappt mit mir, ich hatte den Dreh dann so langsam raus. Dachte ich zumindest, bis wir einem anderen Kanu ausweichen mussten und wieder im Busch gelandet sind und da dann wirklich ein kleines Kroko vor unserem Boot auf uns zuschwamm. Es war wirklich nicht gross, aber Angst hatte ich trotzdem. Es hätte ja auch sein können, dass zu dem kleinen noch eine grosse Mama gehört. Also schnell rückwärts gerudert und flott zurück Richtung Anlegestelle. Ich hatte die erste Kanufahrt meines Lebens überlebt und das ohne im Wasser gelandet zu sein. Stolz bin ich ja schon ein bisschen auf mich und Muskelkater habe ich heute dann auch deswegen ;-)
Nach diesem Abenteuer war es erst früher nachmittag, weswegen wir beschlossen haben noch weiter zum Cocoa Beach an die Atlantik Küste zu fahren. Laut Navi sollten das auch nur 1h 40 min Fahrt sein. Diese Angabe verdoppelte sich dann leider, weil wir über vielbefahrene Strassen geschickt wurden, die an einem Freitag Nachmittag besonders voll sind und wir auch wirklich jede rote Ampel mitgenommen haben. Die Laune sank, der Wunsch nach Toilette wuchs und irgendwie fand ich das alles doof. Aber nach 3h Fahrt war es dann auch geschafft und wir waren am Meer. Herrlich! Es war dann schon am Sonne untergehen, aber so eine schöne angenehme Temperatur, dass wir einen romantischen Strandspaziergang gemacht haben. Die Füße im Wasser, den Sand unter den Zehen und das Rauschen des Meeres im Ohr - was will man mehr? Wir haben dann auch noch einen Surfer/Angler getroffen, der uns ganz aufgeregt erzählt hat, er habe gerade einen Hai gesehen, er sei ihm um die Beine geschwommen, aber dann wieder verschwunden. Karen hat dann auch danach Ausschau gehalten (natürlich war kein "Hai" mehr zu sehen), ich war ja eher der Meinung der gute Mann habe vielleicht ein bisschen viel Sonne und Bier an dem Tag gehabt ;-) Aber gut... Der Hunger nach Fisch hat sich dann auch bei uns geregt und wir beschlossen zu einer Strandbar zu gehen, an der wir vorher vorbeigelaufen waren. Fast dort angekommen bemerkten wir plötzlich 2 Frauen und einen Mann, die ganz schick angezogen am Strand langliefen. Verwundert haben wir den dreien hinterher geschaut und wurden dann Zeugen eines total romantischen Heiratsantrages. Denn am Strand hatte der Freund der einen jungen Frau ein Herz aus Kerzen aufgebaut, Schilder mit "Ich liebe dich" aufgestellt und stand dann dort um auf sie zu warten. Wie im Film ist sie dann auf ihn zugelaufen und sah total überwältigt aus. Dann ist er vor ihr auf die Knie gegangen und sie hat auch gleich "ja" gesagt. Hach, wie romantisch. Voll schön so am Stand mit den Kerzen. Alle Leute die am Strand in der Nähe waren haben dann auch geklatscht und selbst die Gäste, des Strandhotels daneben, die das Ganze von ihren Balkonen aus beobachtet hatten.
Zum Abschluss unseres schönen "Urlaubstages" haben wir dann in der tollen Strandbar mit Blick aufs Meer (ok, es war schon dunkel, also hat man nicht mehr soviel gesehen), Livemusik, Shrimps, Mangosaft und einem der besten Schokokuchen, den wir je gegessen haben, den Tag ausklingen lassen. Passend dazu spielte die Band auch den Song "I feel good". Besser kann ein Tag nicht enden.
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