Sonntag, 24. August 2014

Butter, Zucker, Karamell... 4 Monate Epcot

"Butter, Zucker, Karamell,
Hitze runter aber schnell,
Backpulver und Popcorn rein,
ach, was wird das Popcorn fein!"

Dieser Reim stammt von unseren lieben Kollegin Imke und hat mich und Sina heute den ganzen Tag begleitet! Denn wir beide wurden heute für die Produktion in unserer schönen Karamellküche trainiert. Das ist das allerletzte Training, was hier im Pavillon noch zu absolvieren war und jetzt sind wir auch wirklich 100 prozentige Merchies. 
Am Anfang unseres Programm, vor fast 4 Monaten, wurden wir ja erst mal nur auf den Verkauf trainiert. Das heisst, uns wurde gezeigt, wie man die Kasse bedient, was es zu verkaufen gibt und wie man das möglichst magical an die Gäste bringt. Denn Magic ist hier immer das A und O. Einfach abkassieren, Tschüss und schönen Tag ist hier nicht. Die Besucher bezahlen ja schliesslich alleine schon für den Eintritt nach Epcot (und auch in die anderen Parks) knapp 100$ pro Person und haben sich daher auch einen perfekten Tag verdient. Unser oberstes Ziel ist es daher, die Gäste immer mit einem Lächeln aus dem Laden rausgehen zu lassen und ihnen einen positiven Moment beschert zu haben. Wir beantworten alle Fragen, die uns gestellt werden, seien sie auch noch so doof (siehe mein letzter Post), ein "Nein" darf nicht die Antwort sein, sondern "Ich finde es für Sie heraus!". Und ganz wichtig sind die Kinder, die hier zu Besuch kommen. Da begrüßt man schon mal ein kleines Mädchen mit "Hey Princess", kämpft mit Schaumstoffschwertern gegen kleine Jungs und verschenkt Mickey-Sticker. Ein langweiliger Verkaufsshop ist das dann keinesfalls (ok, manchmal schon). Für die Anfangszeit haben wir dann 5 Shops, in denen wir eingesetzt werden. Im Adidas ist man nicht so häufig, weil da immer von morgens bis abends Erika eingeteilt ist. Sie ist mittlerweile seit 35 Jahren im deutschen Pavillon und schon wirklich alt. Bestimmt schon 70 oder älter. Aber sie arbeitet jeden Tag ihre 8 Stunden und das ohne zu klagen. Die neuen kommen in den ersten Wochen meistens in den Clock (Kuckuck :-)), in den Toy (Steiff-Baeren, Playmobil, Haribo und Kinderschokolade), Christmas (Pickel-Story) oder den Stein (Bierkrüge). 
Nach ein paar Wochen gibt es dann das nächste Training, für den Weinshop und die Karamellküche. Da lernt man dann die verschiedenen Rot-, Weiss- und Dessertweine kennen, unsere Käseplatte und 5 verschiedene Flaschenbiere. Im Candy (Karamellküche) lernt man die verschiedenen Sorten Karamell auseinander zu halten, die Cookies voneinander zu unterscheiden und die Aepfel zu schneiden. Das Training für die beiden Shops bringt dann schon mal ein bisschen Abwechslung in den "normalen" Shopalltag. 
Wieder ein paar Wochen später wird man dann zum Stocker trainiert. Bei der Position ist man dann entweder Floor- oder Candystocker. Als Floorstocker kümmert man sich um die Shopping-Pakete, die den Park verlassen sollen und gibt die Versandinformationen in den PC ein. Ausserdem sorgt man dafür, dass an allen Kassen genügend von allem vorhanden ist (Bonrollen, Tüten, Boxen usw.), füllt den Weinvorrat vom Weinshop auf und kümmert sich abends um die Abrechnung der Kassen und das Geldzaehlen (meine liebste Aufgabe, aber ich vermisse die gute alte Geldzaehlmaschine aus dem Zoo :-)). Als Candystocker hingegen ist man natürlich nur für den Candy zuständig. Man füllt die Lebensmittel in der Karamellküche auf, schneidet Karamell, wäscht Äpfel und das Geschirr (nicht zusammen natürlich). Und heute eben das letzte Training was man hier noch machen kann: Produktion. Da sorgt man dafür, dass immer genug für die Gäste zum naschen da ist. Wir haben heute gelernt wie man Erdbeeren wäscht, mit Schokolade überzieht und dann mit Karamell (nennt man "drizzeln"). Dann haben wir auch gleich noch Marshmallows gemacht, Cookies und Rice Crispies gedrizzelt und natürlich Popcorn gemacht. Nach dem wunderbaren Merkreim von Imke :-). Gerade am Anfang ist es nämlich schwer sich all das zu merken, was in den grossen Popcornkessel kommt und da hilft der Reim schon sehr. Das ganze ist nämlich ein sehr heisses Unterfangen und man muss ganz sehr auf alles achten.
Als erstes kommt Butter in den Kessel, dieser wird dann angemacht. Wenn die Butter geschmolzen ist, kommt brauner Zucker dazu und wenn der sich mit der Butter verbunden hat, dann kommt das Karamell hinzu. Deckel drauf. Warten! Nach ein paar Minuten macht der Kessel einen riesigen Lärm, dann heisst es schnell die Hitze runterdrehen, Deckel abnehmen und wieder rauf auf die Leiter (der Kessel ist nämlich sehr hoch und normale Menschen können da nicht so reinschauen). Dann kommt Backpulver hinzu (für die Knusprigkeit) und dann wartet man bis eine Art Teig entstanden ist und dieser eine schöne Karamellfarbe hat. Dann schnell das Popcorn rein, welches man vorher schon gemacht hat (ohne Salz und ohne Zucker) und dann wird alles zusammengemixt vom Kessel. Da muss man wieder ganz genau aufpassen, damit nichts anbrennt, dann wird der Kessel umgekippt und das Popcorn ist fertig! Das muss dann auch ganz schnell immer wieder mit den Händen durchgemischt werden, damit es nicht aneinander klebt und das ist trotz Hitzeschutz-Handschuhen ziemlich heiss. Und dann ist es fertig! Mein erstes eigenes Popcorn sah auch gleich richtig gut aus heute und hat auch echt gut geschmeckt (haben auch die anderen gesagt) und da war ich schon ein bisschen stolz :-). Jetzt bin ich also 100 Prozent einsatzfähig und kann mich auf die nächsten Monate freuen, wo ich wirklich überall eingesetzt werden kann. So, und jetzt muss ich erstmal duschen, so ein Tag in der Produktion hat nämlich auch Nachteile, man riecht und fühlt sich selbst wie ein Stück Karamell. :-)


Donnerstag, 21. August 2014

Wieso? Weshalb? Warum? Wer nicht fragt bleibt dumm!

ODER: Die Besten/Skurillsten/Bloedesten und Häufigsten Fragen aus knapp 4 Monaten Disney!


  • Sprechen Sie Deutsch? wahlweise auch Sprechen Sie Dutch?

Unsere Gäste scheinen immer nicht zu glauben, dass wir unsere Muttersprache auch wirklich sprechen bzw. lesen sie unsere Nametags, auf denen drauf steht, welche Sprachen wir sprechen, da steht dann natürlich "Deutsch" und nicht "German" und da einige auch nicht so gut lesen scheinen zu können, wird dann eben immer mal nach Dutch gefragt. Gerne kommt in dem Zusammenhang auch die Frage "Kommen Sie aus Dutch?". 

  • Sind Sie schon mal in Deutschland gewesen? oder die, die wissen, dass wir ALLE aus Deutschland sind Woher sind Sie in Deutschland?
Viele sind ja der Meinung, wir sind alle Amerikaner, die von Disney angeheuert wurden, Deutsche zu spielen. Das dabei dann einige meiner Kollegen absolut nicht dem "deutschen Standard" entsprechen, wird dabei dann einfach ignoriert (allein im Food arbeiten derzeit 4 Leute mit dunkler Hautfarbe). Einige von uns wurden auch schon auf unseren "herrlichen deutschen Akzent" angesprochen, der doch so süß sei, aber sicherlich schwer zu lernen :-) Die schlauen Gäste, die wir dann doch auch öfters mal haben, fragen uns dann eigentlich standartmaessig woher aus Deutschland wir denn sind, wobei es die meisten eigentlich nicht interessiert und sie eigentlich nur von sich selbst erzählen möchten. Denn nahezu JEDER Amerikaner ist ja schon mal in Deutschland gewesen (kennen dann aber ausser Frankfurt, München und manchmal Berlin nahezu nichts aus unserer Heimat) und JEDER ist ja irgendwie deutschen Ursprungs. Da ist es dann egal, ob der Ur-Ur-Ur-Ur-Grossvater 1789 aus München (woher auch sonst) nach Amerika gekommen ist, man selbst mal in der Army in Deutschland stationiert war oder jemanden kennt, der jemanden kennt, der mal in Deutschland gelebt hat. Deutsche Wurzeln haben sie hier alle und sind auch irgendwie ganz stolz darauf, wenn man sie dann allerdings fragt woher aus Deutschland sie sind oder ob sie auch Deutsch sprechen, ist die Antwort in den meisten Fällen ein Schulterzucken (oder München) und sprechen können sie auch nichts, ausser Danke, was hier dann aber immer "Donkä" heisst.


  • Wo sind die Toiletten? Wo ist Snow White? Wann ist das Feuerwerk?
Ok, diese Fragen verstehe ich ja schon, allerdings könnte man ja auch einfach auf den Plan schauen, den man schon in seiner Hand hält. Aber das diese nicht gelesen werden, weiss ich ja auch schon aus meinen Zoo-Zeiten :-)


  • Sind Schneewittchen und Rapunzel aus Deutschland?
Was wirklich viele Leute hier nicht wissen ist, dass die meisten Disneyfilme einem Märchen oder einer anderen Geschichte zu Grunde liegen. Der gute Walt war zwar ein sehr talentierter Mann, aber sich die ganzen Storys selbst ausgedacht hat er dann doch nicht. Denken die meisten aber und sind dann immer ganz überrascht, dass Rapunzel und Schneewittchen aus Deutschland sind und eigentlich dem Märchen der Gebrüder Grimm entspringen, ebenso wie Cinderella/Aschenputtel oder das Anna und Elsa aus Frozen eigentlich auch nach einer Geschichte von Hans Christian Andersen kreiert wurden, aber das weiss hier auch niemand. Viele denken auch immer die Frozen Charaktere sind aus Deutschland (dass es in Europa auch noch andere Länder gibt, wird irgendwie immer vergessen) und deshalb fragt jede 5. Mutter ob wir nicht auch die Kleider von Anna und Elsa haben. Nein, die gibt es nur im Magic Kingdom und sowieso gibt es Frozen nur in Norwegen. Wie oft ich mir da schon die Frage Ist das hier nicht Norwegen? anhören musste, kann ich gar nicht mehr zählen. 


  • Im Zusammenhang mit Wie lange sind Sie schon in Amerika? Wow, wie haben Sie so schnell Englisch gelernt?
In amerikanischen Schulen spricht man nur Englisch, manchmal lernt man wohl auch etwas Spanisch und ganz ganz selten Deutsch. Das das bei uns anders ist, können sich die Amerikaner dann irgendwie nicht vorstellen. Wenn ich dann immer erzähle, dass wir Englisch ab der 5. Klasse lernen, dann sind sie immer ganz verwundert warum wir das denn machen. Scheinbar scheint Deutschland da wirklich super zu sein, denn auch in anderen Ländern wird meinem Anschein nach nicht soviel Wert darauf gelegt, eine andere als die eigene Sprache zu lernen. Die mexikanischen/brasilianischen/argentinischen Reisegruppen, die uns derzeit fast täglich den Laden stürmen, können ausser ihrem spanisch/portugiesisch auch nichts anderes. Oftmals nicht mal ein bisschen Englisch, nicht mal "Hallo" oder "Danke". 


Meine drei Lieblingsfragen der letzten Monate sind aber:

  1. Welche Disney Prinzessin stellen Sie denn dar?
  2. Koennen Sie meinen Namen auf Deutsch schreiben?
  3. Fliegen Sie an Ihren freien Tagen immer nach Hause?
Nummer 1 und 2 wurden/werden beide im Kidcot gestellt, unserem Spot für die Kinder, an dem sie einen Stempel und eine deutsche Flagge auf ihren Pappbären bekommen. Einmal sass ich dort mit Ludmila und ein Gast kam ganz verwundert auf uns zu, überlegte kurz und stellte uns dann Frage Nr. 1. Ich denke nicht, dass er das als Kompliment gemeint hat weil wir beide so märchenhaft aussehen :-) sondern, weil er wirklich dachte, Deutschland hat neben Schneewittchen und Rapunzel noch mehr Prinzessinnen zu bieten. Frage Nr. 2 hört man leider leider sehr oft. Die Eltern (!!!) kommen an den Tisch, sagen den Namen ihres Kindes und fragen dann, ob man ihn auf deutsch schreiben kann. Gut, schreibe ich eben Ben, Maria, John, Samantha oder sonst irgendeinen amerikanischen Kindernamen auf den Bären , die Eltern gucken, schauen einen komisch an und fragen dann, warum man denn den Namen jetzt nicht auf deutsch geschrieben hat. Wenn ich ihnen dann geduldig erkläre, dass wir Deutschen das selbe Alphabet wie die Amerikaner haben, mit den selben Buchstaben und Zeichen wird man wirklich oft ganz verwundert angeguckt. Eine Mutter meinte einmal, ungelogen, zu mir "Ich dachte, ihr habt so komische Zeichen, wie in China und Marokko." Da konnte ich dann auch erstmal nichts dazu sagen. Davon abgesehen, dass man schon ein bisschen Allgemeinwissen haben sollte, wo sich welche Länder befinden und welches Alphabet sie benutzen, aber das China und Marokko nicht die selbe Schrift benutzen, dass sollte man schon auf dem Pappbären seines Kindes erkannt haben, wenn man es denn nicht vorher wusste. Unglaublich!

Frage Nr. 3 war die beste, die ich bisher hier gestellt bekommen habe. Ein ältere Herr, so Mitte 60, fragte mich, wie ich das denn immer machen würde, an den freien Tagen nach Hause zu fahren oder ob ich dann nur alle 2 Wochen fliege. Ich habe ihm dann gesagt, dass nach Hause fliegen schwierig ist, da Deutschland ja mindestens 8 Flugstunden entfernt ist und man durch den Jetlag und die Zeitverschiebung überhaupt nichts von den 2 freien Tagen hätte. Scheint er aber irgendwie nicht so richtig verstanden zu haben. Irgendwie glaube ich ja heute noch, er denkt, dass Deutschland ein Bundesstaat der USA ist, der von Florida aus ganz schnell zu erreichen ist. Ich sag doch, die Amis haben es nicht so mit Geschichte, Geografie und überhaupt. Es mag sicherlich auch ganz viele intelligente Menschen hier geben, dass will ich gar nicht abstreiten, aber die scheinen alle irgendwie nicht nach Epcot zu kommen :-) Schön war auch der junge Mann, der bei Karen im Weinshop war und ihr von seiner bevorstehenden Europareise erzählte und dann ganz stolz meinte, er möchte nach Berlin (immerhin kennt er die Hauptstadt) und danach mal mit dem Zug für 2-3 Tage nach Japan! Gut, wieder was gelernt. Wenn ich wieder in Deutschland bin, dann mache ich auch mal einen Wochenendtrip nach Japan, liegt ja in Europa, gleich neben Berlin. Bis dahin, gute Nacht ihr Lieben ;-)

Baseball

Heute war ich zum ersten Mal bei einem Baseballspiel. Das ist ja eine der TOP-Sportarten hier in Amerika, muss man also mal gesehen haben. Organisiert wurde der Ausflug dahin mal wieder von Disney, mit dem üblichen Chaos und dem verspäteten Losfahren und überhaupt. Da ich das aber natürlich alles schon erwartet hatte, habe ich mich nicht mehr sosehr darüber aufgeregt, wie Frederike und Karin, die heute das erste Mal einen Ausflug mitgemacht haben. 
Los ging es dann also um 10Uhr morgens (eigentlich sollten wir schon um 9Uhr losfahren) Richtung Tampa zum Spiel der Tampa Bay Rays gegen die Detroit Tigers. Nach 1,5h Fahrt kamen wir dennoch rechtzeitig am Stadion an und hatten auch noch Zeit uns ein bisschen in den Fan Shops umzusehen. Dann ging es zu unseren Plätzen, die auf dem ersten Blick auch echt super waren. Ganz unten am Spielfeldrand in der Nähe der dritten Base. Für uns Disney-Leute gab es auch extra ein kleines "Buffett" - die obligatorischen Hot Dogs, aber auch Nudel- und grüner Salat sowie irgendwelches Fleisch (Schwein oder Huhn, konnte ich persönlich nicht erkennen), Popcorn (salzig), Chips und Cookies. Mit vollen Tellern in den Händen haben wir uns dann auf unsere Plätze begeben und konnten noch eine Weile zwei sehr gutaussehenden Spielern beim Aufwärmen zusehen. Dabei fiel dann auch unsere Entscheidung welches Team wir anfeuern wollten, die Heimmannschaft von Tampa hatte dann die meisten hübschen Jungs, wobei aus Detroit auch der ein oder andere Eyecatcher dabei war :-). Das das Spiel letztendlich losgegangen ist, haben wir dann aber auch erst gemerkt, nachdem die erste Runde schon fast vorbei war, weil in Amerika irgendwie alles anders ist. Erst sind alle aufgestanden um die Nationalhymne zu singen, dann gingen die Aufwaermuebungen weiter und plötzlich kam dann doch schon vereinzelter Jubel auf, weil wohl irgendjemand einen guten Schlag gemacht hatte. Die Amerikaner sind dabei aber nicht so jubelfreudig wie wir Deutschen beim Fussball zum Beispiel. Es gab keine Fangesaenge und auch keine La-Ola-Wellen und zum Klatschen musste auch auf der Leinwand durch die Worte "Scream, clap your hands, LOUDER!" animiert werden. Hier merkten wir dann auch, dass unsere Plätze doch nicht so super waren, weil wir das ganze Spielgeschehen nur von hinten gesehen haben und auch ziemlich weit weg. Und da wir auch die Regeln erst nach und nach begriffen, war uns das ganze am Anfang doch ein ziemliches Rätsel. Erschwerend kam dann noch hinzu, dass auf der Leinwand, die gut sichtbar für uns war, nicht etwa das Spiel gezeigt oder wichtige Züge noch einmal wiederholt wurden, sondern die Spieler immer nur in gross gezeigt wurden, nicht live, sondern eher wie auf einer Baseballkarte mit Geburtstag, -ort, Gewicht und Größe. Und ganz klischeehaft gab es natürlich auch Maskottchen, einen alten Mann (?), "Grandpa" genannt und DJ Kitty, eine schwarze Katze im Hip Hop Outfit. Und waehrend der Spielerwechsel gab es auch die berühmte Kiss-Cam, bei der Paare eingeblendet werden, die sich dann küssen müssen. Sowas gibt es auch echt nur in Amerika :-) 





















Um wenigstens ein paar gute Bilder vom Spiel machen zu können, sind wir dann zwischendurch ein bisschen rumgelaufen und haben uns auf die Tribünen nach oben geschlichen, von denen man einen super Blick hatte und auch wirklich das Spielgeschehen nachverfolgen konnte. Wenn ich mir also nochmal ein Baseballspiel ansehe, dann investiere ich in Plätze dort. Gewonnen hat dann übrigens "unser" Team die Tampa Bay Rays , da wurde es dann auch endlich mal laut im Stadion und die Leute haben geklatscht. Wenn ihr jetzt aber denkt, dass die Amerikanern ihren Jungs dann noch lange zujubeln und sie feiern und singen und so... nee, die klatschen 10 Sekunden, dann stehen alle auf und verlassen die Halle. Ende! Aus! Ab nach Hause! So war es dann auch bei uns, die Disney-Event-Crew hat uns Druck gemacht, zum Bus zu kommen und gesagt, wir hätten auf keinen Fall mehr Zeit noch auf Toilette zu gehen, aber natürlich mussten wir dann doch wieder noch 20min auf den Bus warten, da hätte ich 3 Mal auf Toilette gehen können. Das nächste Spiel dann also in Eigenregie und mit besseren Plätzen. Aber erstmal will ich ja auch noch ein Basketball- und Footballspiel sehen!

Mittwoch, 6. August 2014

Hakuna Mata

DER Spruch meines Jahres hier in Disney. Eigentlich lautet die Übersetzung von Hakuna Matata laut Timon und Pumba ja "Keine Sorgen", aber ich hab mir einfach ein "Mir gehts gut" daraus gemacht. Nach 100 Tagen hier (ja, es ist wirklich schon soviel Zeit vergangen), habe ich noch keinen Tag meine Entscheidung bereut alles für ein Jahr hinter mir zu lassen. Klar vermisse ich meine Familie, Mama, Papa, die Katze, Hannover und meine Zoo-Gang, aber das, was ich hier alles erlebe das ist einmalig und richtig schön. Ich mag das Klima hier in Florida (wenn nicht gerade wieder die Welt untergeht), ich mag die Arbeit (meistens), ich mag die Möglichkeiten, die man hier zum Reisen und Unternehmungen machen hat. Ich kann in einer Stunde mit dem Auto am Strand sein, ich kann in 2 Stunden mit dem Flugzeug in New York sein und die Bahamas liegen quasi vor der Haustür (ok, jetzt übertreibe ich ein bisschen, aber es trotzdem nicht weit und die Kreuzfahrt dahin ist schon gebucht :-)). Ich kann hier soviel erleben, die Möglichkeiten hätte ich von Deutschland aus nicht und will ich in den nächsten 265 Tagen (und noch ein bisschen länger) auch nutzen. 

Und ganz nach dem Koenig der Löwen Motto und Hakuna Matata, habe ich heute meinen freien Tag mal wieder im schönen Animal Kingdom verbracht und die Seele baumeln lassen. Ich bin heute auch nur alleine unterwegs gewesen, aber das war auch mal schön, dann kann man hier mal schauen und da mal ein bisschen rumschlendern und hat keine Eile. Ich bin dann auch ein bisschen durch die Läden gebummelt, habe schöne Souvenirs gesehen, die ich dann aber doch nicht gekauft habe :-) und bin dann Richtung Afrika, da gibt es nämlich eine "Koenig der Löwen"-Show. Das war richtig schön. Ich habe das Musical in Hamburg ja noch nicht gesehen, aber so ähnlich muss das auch sein. Da wurden dann riesengrosse Figuren von Simba und Pumba auf die Bühne gefahren und dann kamen ganz viele Tänzer und Akrobaten und haben eine super Show zu den Songs aus dem Film gemacht. Timon war auch da und hat Hakuna Matata gesungen und am Ende sind dann ganz viele als Tiere verkleidete Tänzer auf der Bühne gewesen und haben gemeinsam gesungen und getanzt. Leider konnte ich bei den Songs nicht mitsingen. Ich kenne sie ja alle auswenig - aber leider nur auf deutsch und deswegen sass ich dann nur da und habe ganz viel gestaunt und mitgeklatscht und mich gefreut. Der Koenig der Löwen ist ja auch schon immer mein liebster Disneyfilm gewesen und die Show heute war dann schon echt was besonderes. 
Nach dem Ende bin ich dann mit einer Nostalgiebahn gefahren, die uns ein bisschen hinter die Kulissen von Animal Kingdom gebracht hat. Dann habe ich die Chippendales getroffen :-) (nein, natürlich nur Chip und Dale / Chip und Chap) und wollte mit ihnen ein Foto machen (sie stehen ja noch auf meiner Liste), aber bevor ich dran war mussten sie leider gehen um etwas zu trinken bei der Hitze. Dafür habe ich dann Rafiki (der verrückte Affe aus Koenig der Löwen) getroffen und mit ihm ein Foto gemacht und er war wiedermal ein total klasse Charakter, der mich umarmt und geknutscht und mir am Ende eine Kusshand zugeworfen hat :-) 

Dann ging es weiter nach Asien und noch mal den Everest Ride machen, bevor ich kurz vor dem Ausgang zu einem weiteren Charakter Spot gegangen bin und da tatsächlich Mickey und Minnie getroffen hab. Da habe ich mich vielleicht gefreut, endlich ein Bild mit dem Chef und seine Frau war auch noch dabei (beide ganz schick im Safari Outfit). Sie haben mich dann auch erst mal beide umarmt und dann für das Foto in ihre Mitte genommen. Hach, war das schön! Also wieder mal einen tollen Tag gehabt und ich bin mir sicher in den nächsten Monaten werde ich noch vieler solcher Tage haben! Gut, dass ich mich für Disney entschieden habe :-)







Samstag, 2. August 2014

Katha, Karen und das Kanu

Was für ein Abenteuer! Gestern habe ich meinen freien Tag mit Karen verbracht und wir haben beschlossen den Wekiwa Springs Nationalpark (45min nördlich von Orlando) zu besuchen. Davon hatten uns schon mehrere Leute erzählt und vorgeschwärmt und wir mussten das jetzt auch einfach mal sehen. Mit unserem gemieteten roten Chevrolet Spark (liebevoll die "Knutschkugel" genannt), Handynavigation, Musik und guter Laune ging es also Richtung Norden. Angekommen musste man auch nur 6$ Parkgebühr bezahlen, aber keinen Eintritt in den Park was total super war. Im Park selbst ist es wunderschön, viele Bäume, die in der Hitze Schatten spenden, ein Fluss, Liegeflächen und eine "Lagune" zum Schwimmen. Da hat es uns auch zuerst hineingezogen. Das Wasser war richtig kalt, aber als wir erst mal drin waren herrlich erfrischend und wunderschön im heissen Florida. Ich bin ja eigentlich nicht mehr so der Typ, der einfach so in Gewaesser ohne festen Grund reingeht, aber hier war das Wasser so klar und sauber, dass ich mich einfach überwunden hab und dann war es herrlich. Leider wurde es nach einiger Zeit ziemlich voll an der Lagune (viele amerikanische Familien - Touristen kennen das dort wohl nicht so), haben wir beschlossen eine kleine Kanutour zu machen. Man konnte sich dort vor Ort für 2 Stunden und 20$ ein Kanu leihen und den Fluss entlang rudern. Für mich war das ja die erste Kanutour überhaupt und auch bei Karen war es schon einige Jahre her. Dementsprechend ängstlich bin ich dann natürlich in das Kanu gestiegen und hab mich ja schon dabei gesehen, wie ich im Wasser lande und von Krokodilen gefressen werde :-) Karen hat dann zum Glück immer versucht mich zu beruhigen und irgendwann hatte ich dann auch Spass an der ganzen Sache. Talent dafür nicht wirklich. Ich glaube ich bin der schlechteste Kanufahrer, den dieser Fluss jemals gesehen hat. Ich konnte weder gut paddeln noch lenken und irgendwie sind wir auf dem Hinweg ständig im Buschwerk gelandet ;-) Leider hatten wir vorher auch schon von den anderen gehört, dass es dort auch Krokodile geben sollte und dementsprechend panisch wurde ich dann, als wir wiederholt am Ufer im Wasser feststeckten. Ich rechnete jeden Moment damit, dass sich ein Ungetüm aus den Seepflanzen auf uns stürzt. Karen war aber sehr geduldig mit mir und hat mich immer beruhigt und mir Paddel-Anweisungen gegeben um aus der Misere wieder rauszukommen. Wir haben dann auch erst mal nur ein paar Schildkröten gesehen und Fische und Spinnen (auch nicht schön) und auf einem kleinen Ast am Ufer lag ein kleines Kroko (Oder war es ein Alligator? Ich kenne den Unterschied nicht so ganz, es war aber klein.). Nach etwa einer Stunde mehr oder weniger gutem Paddeln in die eine Richtung beschlossen wir dann umzukehren und irgendwie hat es dann auch besser geklappt mit mir, ich hatte den Dreh dann so langsam raus. Dachte ich zumindest, bis wir einem anderen Kanu ausweichen mussten und wieder im Busch gelandet sind und da dann wirklich ein kleines Kroko vor unserem Boot auf uns zuschwamm. Es war wirklich nicht gross, aber Angst hatte ich trotzdem. Es hätte ja auch sein können, dass zu dem kleinen noch eine grosse Mama gehört. Also schnell rückwärts gerudert und flott zurück Richtung Anlegestelle. Ich hatte die erste Kanufahrt meines Lebens überlebt und das ohne im Wasser gelandet zu sein. Stolz bin ich ja schon ein bisschen auf mich und Muskelkater habe ich heute dann auch deswegen ;-)



Nach diesem Abenteuer war es erst früher nachmittag, weswegen wir beschlossen haben noch weiter zum Cocoa Beach an die Atlantik Küste zu fahren. Laut Navi sollten das auch nur 1h 40 min Fahrt sein. Diese Angabe verdoppelte sich dann leider, weil wir über vielbefahrene Strassen geschickt wurden, die an einem Freitag Nachmittag besonders voll sind und wir auch wirklich jede rote Ampel mitgenommen haben. Die Laune sank, der Wunsch nach Toilette wuchs und irgendwie fand ich das alles doof. Aber nach 3h Fahrt war es dann auch geschafft und wir waren am Meer. Herrlich! Es war dann schon am Sonne untergehen, aber so eine schöne angenehme Temperatur, dass wir einen romantischen Strandspaziergang gemacht haben. Die Füße im Wasser, den Sand unter den Zehen und das Rauschen des Meeres im Ohr - was will man mehr? Wir haben dann auch noch einen Surfer/Angler getroffen, der uns ganz aufgeregt erzählt hat, er habe gerade einen Hai gesehen, er sei ihm um die Beine geschwommen, aber dann wieder verschwunden. Karen hat dann auch danach Ausschau gehalten (natürlich war kein "Hai" mehr zu sehen), ich war ja eher der Meinung der gute Mann habe vielleicht ein bisschen viel Sonne und Bier an dem Tag gehabt ;-) Aber gut... Der Hunger nach Fisch hat sich dann auch bei uns geregt und wir beschlossen zu einer Strandbar zu gehen, an der wir vorher vorbeigelaufen waren. Fast dort angekommen bemerkten wir plötzlich 2 Frauen und einen Mann, die ganz schick angezogen am Strand langliefen. Verwundert haben wir den dreien hinterher geschaut und wurden dann Zeugen eines total romantischen Heiratsantrages. Denn am Strand hatte der Freund der einen jungen Frau ein Herz aus Kerzen aufgebaut, Schilder mit "Ich liebe dich" aufgestellt und stand dann dort um auf sie zu warten. Wie im Film ist sie dann auf ihn zugelaufen und sah total überwältigt aus. Dann ist er vor ihr auf die Knie gegangen und sie hat auch gleich "ja" gesagt. Hach, wie romantisch. Voll schön so am Stand mit den Kerzen. Alle Leute die am Strand in der Nähe waren haben dann auch geklatscht und selbst die Gäste, des Strandhotels daneben, die das Ganze von ihren Balkonen aus beobachtet hatten. 




Zum Abschluss unseres schönen "Urlaubstages" haben wir dann in der tollen Strandbar mit Blick aufs Meer (ok, es war schon dunkel, also hat man nicht mehr soviel gesehen), Livemusik, Shrimps, Mangosaft und einem der besten Schokokuchen, den wir je gegessen haben, den Tag ausklingen lassen. Passend dazu spielte die Band auch den Song "I feel good". Besser kann ein Tag nicht enden.