Donnerstag, 24. Juli 2014

Willkommen in der Winkelgasse

Endlich durfte ich es sehen! Den neu eröffneten Teil in den Universal Studios - die Winkelgasse von Harry Potter und die Station Kings Cross mit dem Hogwarts Express. Zusammen mit den Mädels aus dem Merch (Jenny, Rebecca und Jasmin) ging es morgens um 8.30Uhr los Richtung Universals. Zur Feier des Tages und weil wir keine Lust hatten noch früher aufzustehen um eine Stunde mit dem Bus zu fahren, haben wir uns auch erst mal ein Taxi gegönnt. Für 5$ pro Person war das auch vollkommen ok. Angekommen brauchten wir erst nochmal eine kleine morgendliche Stärkung von Starbucks, bevor wir mit vielen anderen Menschen (warum stehen die alle so früh auf?) Richtung Eingang gelaufen sind. Weil die anderen jedoch einen abgespeckteren Jahrespass als ich haben und eigentlich bis Mitte August noch fuer die Studios gesperrt sind, ging es erstmal zu Guest Relations um ein Upgrade auf die drei Pässe vorzunehmen. Und wie das mit Disney Mitarbeitern so ist, hatten wir bzw. die anderen drei gleich mal ihren Magical Moment of the day. Danielle, die nette Frau am Guest Relations Schalter hat früher nämlich auch mal für Disney gearbeitet und kam so mit uns ins Gespräch, dass sie am Ende den drei anderen das Upgrade einfach mal geschenkt hat. Sprachlos, bzw. in Tränen aufgelöst (Jenny) standen die drei dann neben mir und konnten ihr Glück einfach nicht fassen. Sie haben jede einfach mal 80$ gespart (die dann später in mehreren Harry Potter Souvenirs investiert wurden :-)). Nachdem alle Tränen (vorerst) getrocknet und die Worte wiedergefunden waren, ging es dann endlich rein. Von weitem konnte man schon den Bahnhof Kings Cross sehen, sowie eine kleine Häuserzeile wie in London. Da gab es dann auch Musiker, die vor dem Bahnhof gespielt haben, Souvenirstaende, die London-Artikel verkauft haben und der Eingang war auch links, statt rechts (da wurde wirklich auf alles geachtet). Vor dem Eingang zur Winkelgasse steht dann auch der Fahrende Ritter, der Bus, mit dem Harry in Band 3 in die Winkelgasse gebracht wird. Daneben gab es dann noch ein paar Häuser im typischen Londoner Stil mit Grimauld Platz Nr. 12 (für jeden sichtbar, nicht wie im Buch durch Zauberei versteckt). Und dann kam endlich der Augenblick - wir betraten die Winkelgasse! Durch eine Backsteinmauer ging es hinein, links fiel gleich der Blick auf den Tropfenden Kessel (da hatten wir später dann leckeres Mittagessen), rechts Weasley's Zauberhafte Zauberscherze (knallbunt wie im Film) und vor uns diverse Shops (Ollivander, Madame Malkin, Magische Menagerie usw.). Wir wussten gar nicht wo wir zuerst hinschauen sollten, weil alles genau so aussah wie im Film. Es war unglaublich und bei Jenny liefen schon wieder die Tränen (sie ist der wohl Größte Harry Potter Fan, den ich bisher kennengelernt habe). 


Plötzlich...ein Beben und Brüllen und am Ende der Gasse Feuer!!! Da sahen wir den Drachen, der auf der Zauberbank Gringotts Feuer spuckt! Unglaublich! Schnell sind wir dann auch da hin gelaufen um uns das mal von nahem anzuschauen. Die Bank sieht auch wirklich aus wie im Film und darin befindet sich der neue Ride "Escape from Gringotts" - Wartezeit 180min. Unsere Liebe zu Harry ist zwar gross, aber drei Stunden wollten wir dann doch nicht warten und sind dann erst mal weitergezogen mit der Hoffnung, dass sich die Schlange im Laufe des Tages etwas reduziert. Wir sind dann in alle Geschäfte gegangen, Jasmin und Jenny (Tränen, mal wieder :-)) haben sich einen Zauberstab gekauft, dann haben wir in den Gassen ein bisschen gezaubert (die Zauberstäbe sind nämlich interaktiv und es gibt verschiedene Stationen, wo man dann einen kleinen Trick machen kann) und ein Eis bei Florian Fortescue gegessen (ich hatte Geschmack Butterbier - besser als das Bier selbst). Neben uns haben wir dann plötzlich eine dunkle Gasse bemerkt, in die es uns magisch hineingezogen hat. Die Knockturn Gasse, wo sich in den Büchern/Filmen die Geschäfte befinden, die sich mit der Dunklen Magie beschäftigen. Das war dann auch ein bisschen unheimlich da drinnen. Überall dunkel und düstere Läden, wir sind dann schnell wieder hinaus ins Sonnenlicht und zurück nach Gringotts. Leider betrug die Wartezeit immer noch 180min, weswegen wir uns dann entschieden haben, als Single Rider zu gehen. Das bedeutet, dass man sich zwar als Gruppe anstellen kann, man aber am Ende aufgesplittet wird, um freie Plätze im Wagen zu füllen. Die Wartezeit hierfür war dann aber auch nur etwas über eine Stunde und weil das Glück ja an diesem Tag auf unserer Seite war, waren wir trotzdem alle im selben Wagen, wir haben eben nur nicht in einer Reihe gesessen, sondern hintereinander, aber das macht ja nichts. Die Fahrt selbst ist in 3D (mit schicken Brillen), man fährt durch die Verliese der Bank, begegnet dem Drachen, Kobolden, den Todessern und Voldemort. Am Ende haben wir die Flucht daraus natürlich geschafft und sind ganz glücklich wieder in der Winkelgasse angekommen. 


Weiter ging es Richtung Kings Cross, wir wollten jetzt endlich mit dem Hogwarts Express fahren. 30min Wartezeit waren dann auch nicht so schlimm, der Bahnhof sieht wirklich so aus, wie ich ihn mir in London vorstelle, es gab sogar Durchsagen wegen Zugverspätungen :-) Als wir an Plattform 10 waren kam wieder die Magie ins Spiel, durch einen Hologrammspiegel sah es so aus, als würden die Leute zwischen Gleis 10 und 9 in der Wand verschwinden. Rausgekommen ist man dann auf Gleis 9 3/4! Da stand dann auch der wunderschöne Hogwarts Express, davor allerhand Koffer und Eulen. Immer sechs Leute durften sich ein Zugabteil teilen und dann ging es Richtung Hogsmeade. Durch 3D Effekte in der Scheibe sah es so aus, als würde man zunächst durch London fahren, dann durch England und schließlich am See entlang, mit Hogwarts auf der anderen Seite. Zwischendurch sind draussen auf dem Gang Schüler vorbeigelaufen, Harry, Ron und Hermine kamen auch vorbei (leider nicht in echt) und der Süßigkeitenwagen (leider auch nicht in echt), bevor wir in Hogsmeade eingefahren sind und im anderen Park der Universal Studios gelandet sind. Von dort sind wir auch noch mal ein bisschen rumgeschlendert und haben zum Abschluss auch noch mal die Attraktion im Schloss selbst gemacht. 


Ich haette nie erwartet, dass das alles so schön wird. Die Leute von den Universals haben sich mit der Winkelgasse wirklich etwas tolles ausgedacht und sich so viel Mühe gegeben. Es war wirklich wie im Film, jedes Detail hat gestimmt. Beim nächsten Mal fahre ich dann den Hogwarts Express mal in die andere Richtung, von Hogsmeade nach London, mal sehen was man da noch so entdeckt. 


Dienstag, 22. Juli 2014

Bye Bye Orlando, Hello Chicago

Das habe ich mir am Freitag gedacht, als endlich das Flugzeug von der Landebahn des Orlando International Airports abgehoben hat. Denn, nach knapp 3 Monaten Disney-Blase ging es endlich mal hinaus ins grosse Amerika um mal etwas anderes zu sehen. Die Reise ging dann also nach Chicago, vor meiner Zeit hier in Amerika nie gross auf meiner "Must-See-Liste" aber jetzt, nach 3 Tagen dort, die absolut richtige Entscheidung. Der "Urlaub" begann dann quasi auch schon im Flugzeug, weil wir eine wirklich sehr unterhaltsame Boardcrew hatten. Geflogen sind wir mit Spirit Airlines, die amerikanische Version von RyanAir und Co. wie ich vermute. Gepäck muss extra gezahlt werden (nur kleines Handgepäck ist umsonst), Essen und Trinken gibt es an Bord nur gegen Geld und auch auf Zeitschriften, Filme oder ähnliches mussten wir verzichten. Diesem Billigwahnsinn sind sich die Mitarbeiter der Fluggesellschaft wohl auch bewusst und nehmen es sehr mit Humor. So wurde man z.B. darauf hingewiesen, dass das Rufen des Bordpersonals über den Knopf am Sitz nur beim ersten Mal umsonst sei und danach 50$ kosten würde, Pipi machen aber kostenlos wäre. Mit einem Grinsen im Gesicht wurden wir dann von der Stewardess auch darauf aufmerksam gemacht, alle unsere Taschen unter dem Sitz zu verstauen, wobei die Dame mindestens 20 Markennamen aufzählen konnte mit Anspielung auf all die Outlets hier in Orlando. Zum Schluss wurde man noch darauf hingewiesen, seine Telefone auf Flugmodus zu stellen und man doch bitte den Fünfjährigen neben sich um Hilfe bitten sollte, wenn man es alleine nicht schafft :-) Alles in allem glich der Flug einer kleinen Comedy-Show und hat einem die 2,5h Flug zum Spass werden lassen. Nach der Landung ging es dann in unser schönes Hostel (10min mit der U-Bahn bis zur Stadtmitte). Wir hatten ein 8er Frauenzimmer gebucht und waren gleich zu Anfang positiv überrascht. Alles war sauber und aufgeräumt, der Typ am Empfang war super freundlich und auskunftsfreudig und hat uns dann auch gleich ein paar nette Lokale für den Abend empfohlen. Wir sind dann noch ein bisschen die Strassen auf und ab gelaufen und konnten da schon feststellen, dass hier alles anders als in Orlando ist. Hier kann man nachts draussen rumlaufen und trifft ganz viele Menschen, Kneipen und Bars sind schon vor 23.30Uhr voll und überall pulsiert das Leben. Da waren Strassenkünstler und ganz viele Hunde und Lichter und Musik, das wir vor lauter Gucken auch erst mal am berühmten Flat Iron Building vorbeigelaufen sind, dass nämlich fast neben unserem Hostel war. Allerdings wäre es auch nicht schlimm gewesen, daran vorbei zu gehen, da es echt hässlich ist und nicht so schön wie auf den Bildern immer. Vor lauter Enttäuschung darüber habe ich dann auch kein Foto davon gemacht. Zum Abschluss des Tages und zum offiziellen Start in unseren Chicago-Trip haben wir dann noch einen Cocktail getrunken und dazu Pizza für einen Dollar gegessen. In den Laden reingezogen hat es uns weil man Cocktails aus Goldfischglaesern trinken konnte. Total witzige Idee, aber uns dann doch zuviel für den ersten Abend. Wir waren so schon voll müde und sind kaum in unser Hostelzimmer (sehr steile Treppe) und ich in mein Stockbett gekommen. :-)





Am Samstag standen dann 14 Stunden (!!!!) Power-Sight-Seeing auf dem Programm, gut das wir uns zum Frühstück ordentlich stärken konnten. Es gab Bagels und Cornflakes (Auswahl nicht so gross), aber alles sehr frisch und sauber aufgebaut. Dann ging es erst mal zur U-Bahn-Station wo wir uns für 3 Tage einen Pass gekauft haben, mit dem man durch die ganze Stadt fahren konnte. Kreuz und quer, soviel und sooft man möchte und der hat gerade mal 20$ gekostet. Ausgestiegen sind wir dann im Herzen der Stadt und ich hatte gleich mal wieder dieses WOW-Erlebnis. Stell dir vor, du schaust nach oben und dein Nacken tut weh, weil du das Ende des Gebäudes nicht sehen kannst ;-) Ok, das Ende der Gebäude hat man schon gesehen, der Nacken hat mir dann nach einigen Stunden trotzdem weggetan vom ständigen nach Oben schauen. Aber es war auch einfach zu beeindruckend. Chicago ist ja meine erste richtige Grossstadt gewesen (übrigens die 4. Größte der USA) und hier gibt es echt viele Wolkenkratzer. Die meisten sind wohl Bürogebäude oder Hotels, aber in manchen (z.B. im Trump-Tower) gibt es auch Wohnungen. Man hat sicherlich einen tollen Ausblick von dort oben, aber ich möchte lieber nicht wissen, was das dann kostet. Wir sind dann also durch die Stadt gegangen, haben tausende Fotos von den Hochhäusern gemacht, sind zwischendurch staunend stehen geblieben und haben wieder und wieder über diese architektonischen Höchstleistungen gestaunt. Selbst die ältesten Wolkenkratzer in Chicago aus den 20ern (?) sind schon ziemlich hoch, da möchte man sich eigentlich nicht vorstellen, wie das damals gebaut wurde. Ich bin aus dem Staunen auch gar nicht mehr raus gekommen. Wenn ich ab und zu doch mal nach unten geschaut habe, ist mir aufgefallen, das Chicago eine sehr saubere Stadt ist, es liegt wenig Müll auf den Strassen, keine Zigarettenstummel oder Hundehaufen (obwohl es wirklich viele Hunde gibt). Und es gibt soviele Grünflächen. Da findet man als Stadtbewohner (oder Tourist mit Nackenschmerzen :-)) schnell mal ein grünes Fleckchen zum Entspannen und Ausruhen. Das hat mir auch sehr gut gefallen, dass man immer nur ein paar Blocks weit gehen muss um ein Stückchen Natur um sich zu haben. Und wenn man mal ans Wasser möchte, liegt der riesige Lake Michigan genau vor der Tür. Das war dann nämlich unser nächstes Ziel an diesem Tag. Der Navy Pier am Lake Michigan (der wie ein Meer aussieht, weil man in keine Richtung erkennen kann, wo er endet) ist mit seinem Riesenrad und dem Blick auf die Skyline schon romantisch und irgendwie auch nostalgisch. Da hätte man sicherlich auch den ein oder anderen Film drehen können. Wir haben uns dann entschieden, eine kleine Bootsfahrt zu machen und mit dem Wassertaxi an der Skyline zur Museumsinsel zu fahren. Für 8$ war die 15min Fahrt auch total super. Man hatte einen wunderbaren Blick auf alle Hochhäuser inkl. dem höchsten Gebäude der westlichen Hemisphäre (mehr dazu später). Und das Wetter war auch der Hammer. Strahlend blauer Himmel, kaum Wind (obwohl Chicago ja als Windy City gilt) und angenehme Temperaturen (nicht so Florida-heiss, sondern eher so Deutschland-Sommer-Wetter). Nach einem kleinen Fotoshooting bei den Museen (in denen wir nicht waren, das Wetter war einfach zu schön für ein Museum), ging unser Fussmarsch weiter nach Chinatown. Auf dem Weg dorthin sind wir an einer echt schönen Wohngegend vorbeigekommen, mit Häusern, die ich mir für amerikanische Wohnhäuser immer so vorgestellt habe. Hat mich irgendwie alles so an die Bill Cosby Show erinnert. In Chinatown haben wir dann erst mal Mittag gegessen (im "Restaurant" waren wir die einzigen Nicht-Asiaten) und sind ein bisschen durch die Strassen gebummelt. So wirklich begeistert hat mich das Viertel jetzt aber ehrlich gesagt nicht, es ist wohl auch nicht so der Touristenmagnet. Zurück ging es wieder mit der U-Bahn in die Innenstadt, weitere Wolkenkratzer gucken :-)
Um unser chinesisches Mittagessen wieder abzulaufen ging es dann die Michigan Avenue (DIE Einkaufsmeile Chicagos) entlang zum Buckingham Fountain, einem Springbrunnen mit richtig hoher Fontäne. Danach weiter zum Millenium Park - einem meiner Highlights. Wie bereits gesagt, haben die Chicagoer die Grünflächen quasi vor der Nase und so auch hier. Der Park ist umgegeben von Hochhäusern und bietet Kunstobjekte, Liegeflächen und sogar Blumen- und Gemüsebeete. Einfach so, mitten in der Stadt. Total schön und erholsam. Ich hatte mich ja schon die ganze Zeit auf den Park gefreut, weil sich dort auch die "Bohne" befindet, ein sich spiegelndes Kunstobjekt in Bohnenform, in dem man sich selbst und die Hochhäuser drum herum spiegeln sieht. Da kann man dann herrliche Fotos machen und es sieht immer so als, als hätte man einen Zwilling von sich dabei und die Gebäude wären total winzig. Wirklich lustig dieser Platz! Der Tag hat sich danach schon etwas dem Abend zugeneigt, weswegen wir auf der Michigan Avenue Richtung John Hancock Bildung losmarschiert sind. Das ist eins der Größten Gebäude von Chicago (nicht das Größte), wo man mit einem Fahrstuhl in den 96. Stock fahren kann. Man kann dafür entweder 15$ bezahlen und bekommt auch noch etwas Hintergrundwissen usw. zum Ausblick von oben oder man kann einfach ins Restaurant fahren, dass sich ganz oben befindet und den Ausblick bei einem Kaffee genießen. Haben wir beides nicht gemacht. Ganz sparsam wie wir manchmal sind, sind wir einfach nur mit dem Fahrstuhl nach oben gefahren und sind dann durch das Restaurant an den Fenstern entlang geschlichen und haben so getan als würden wir uns gleich einen Platz zum Kaffee trinken suchen :-) Man hat wirklich einen wunderbaren Blick von dort oben auf die Stadt, das kann man nicht abstreiten. So eine riesige Stadt sieht von oben nochmal ganz anders aus. Bevor wir wieder runtergefahren sind, mussten wir natürlich auch noch mal auf die Toilette gehen und haben festgestellt, dass von dort der beste Ausblick überhaupt ist. Die komplette Fensterfront der Damentoilette bietet einen atemberaubenden Blick auf Chicago. Klar, das wir erst mal Dutzende Fotos geschossen haben und ziemlich lange auf Toilette waren. Nachdem wir uns endlich von dem Anblick losreissen konnten, war der Sparfuchs in uns aber immer noch nicht zufrieden und wir sind zurück zum Pier gegangen, denn da gab es eine kostenlose Aufführung von Shakespeares Sommernachtstraum unter freiem Himmel. Ich hab zwar von dem Altenglischen nicht soviel verstanden aber schön war es trotzdem, da so auf der Wiese zu sitzen, Chicago im Rücken und ein Theaterstück zu sehen. Nach Ende des Stückes war es dann auch schon fast dunkel, so dass wir nochmal zurück zum Springbrunnen gegangen sind um Fotos bei Nacht von der Skyline zu machen, bevor wir wieder zurück zum Pier sind um ein Feuerwerk anzusehen, was dann aber leider schon vorbei war bis wir kamen (als ob wir nicht jeden Tag Feuerwerk gucken könnten). Ich war dann jedenfalls total platt und kann mich auch nicht mehr so richtig an die Rückfahrt zum Hostel erinnern. Wir waren aber auch wirklich nonstop von 9Uhr morgens bis fast Mitternacht unterwegs. Da hatte ich mir den Schlaf in meinem schönen Stockbett auch wirklich verdient. 


                                       

Ausblick vom John Hancock Buidling - Damentoilette

Die Bohne im Millenium Park
                                     

Am Sonntag war unser erklärtes Tagesziel dann: SHOPPEN!! Am Ende hatte keine von uns etwas gekauft, aber wir hatten wieder etliche Meilen zu Fuss zurück gelegt. Shoppen auf der Michigan Avenue ist nämlich ziemlich lang, weil die Strasse echt endlos ist und man natürlich auch links und rechts nach Geschäften Ausschau halten muss. Zum Mittagessen ging es dann zurück in "unser Viertel", in der Nähe des Hostels und von Ryan (dem Typen an der Rezeption) empfohlen, zu Sultan, einem orientalischen Lokal. Und da habe ich endlich mal wieder etwas Doenerartiges gegegessen. Es war ein Fladen mit Hähnchen und Salat und irgendeiner scharfen Sauce (obwohl ich nur mild bestellt hatte), aber es war wirklich lecker und auch schön mal wieder sowas zu essen. Nach dem Mittag sind wir dann ein bisschen durch die Gegend um das Hostel geschlendert und haben uns dann plötzlich vor einem Aldi wiedergefunden (hätte nicht gedacht, dass es den in Amerika so oft gibt), bevor wir dann wieder zurück in die Stadt sind und ich mein nächstes Highlight bzw. Sache-die-ich-in-Chicago-unbedingt-gemacht-haben-muss hatte. Es ging für mich nämlich zum hoechsten Gebäude der Stadt (und der westlichen Hemisphäre), dem Willis Tower. Das besondere an diesem Wolkenkratzer ist dabei zum einen, dass es in den 105. Stock hinauf geht (mit dem Fahrstuhl in 60 Sekunden) und man dort dann die Möglichkeit hat, auf einer Glasbodenplattform in die Tiefe zu schauen. Kostet dann natürlich auch schöne 19$, aber das war es wirklich wert. Bis ich aber erst mal an mein Ziel kam, ist über eine Stunde vergangen und ich habe mich dann doch ein bisschen wie bei Disney gefühlt in der Warteschlange. Erst mal gab es eine Schlange zum ersten Fahrstuhl, der einen zum Ticketschalter bringt. Vor diesem muss natürlich auch gewartet werden. Dann geht man mit dem Ticket in den nächsten Raum und wartet darauf das man in einen dritten Raum gehen kann, in dem ein 15min Film über die Geschichte Chicagos und seiner Hochhäuser gezeigt wird (wirklich interessant, der Willis Tower z.B. ist nämlich die Idee eines Deutschen gewesen). Dann kommt die nächste Schlange zum eigentlichen Fahrstuhl, der einen dann nach oben bringt. Hier gilt dann die Devise, wenn kein Platz mehr ist, passen noch 3 Leute rein ;-) So hat das Kind neben mir im 75. Stock dann auch gesagt "Mama, ich sehe nur Beine, ist vielleicht ein bisschen eng hier drin". Oben angekommen hat man erst mal den selben Ausblick wie vom Hancock Building, nur ein bisschen höher, bevor man sich dann in...natuerlich eine der 4 Schlangen für die Plattform anstellt. Als ich dann dran war, wollte ich natürlich ganz cool sein und locker da rauf steigen, Fotos schiessen und fertig, aber der erste Schritt auf einem Boden, unter dem du ganz tief unten den Erdboden sehen kannst, ist schon eigenartig. Ich hab dann erstmal ganz langsam einen Fuss vor den anderen gesetzt und mit der Hand nach der Scheibe vor mir gesucht. Und dann war das Gefühl atemberaubend. Klar, man sieht, dass da Glas um einen herum ist, aber trotzdem ist es ein wahnsinniges Gefühl alles sehen zu können, die Stadt von oben, die Autos und Fußgänger unter dir und nichts ist dazwischen. Das war eine der besten Ideen die die Leute des Gebäudes hätten haben können Diese Plattform ist der Hammer! Ich würde jederzeit wieder die 19$ bezahlen und da hoch fahren. Als ich mich dann von dem Anblick vor und unter mir losreissen konnte und es langsam auch schon wieder dunkel wurde, ging es noch zum Millenium Park um da ein paar Bohnenbilder bei Nacht zu schiessen, bevor wir zurück ins Hostel sind und den Abend mit Mango-Margarita aus der Dose (erstaunlicherweise sehr lecker) und Billard (4:1 verloren :-() haben ausklingen lassen. 


                                   

An unserem letzten Tag in Chicago haben wir es dann ein bisschen ruhiger angehen lassen. Mit der U-Bahn sind wir in Richtung des Lincoln Park gefahren, das ist ein Park etwas ausserhalb der Innenstadt, aber trotzdem noch nah genug, dass man alle Wolkenkratzer sieht und die Stadtluft schnuppern kann. Im Lincoln Park gibt einen Bauernhof und einen Zoo und der Eintritt in beides ist umsonst. Ich hatte vorher leider nur Schlechtes über den Zoo gehört, er sei veraltet und die Tiere würden nicht artgerecht gehalten (was man ja irgendwie über jeden Zoo sagt), aber als wir dort waren fand ich das dann gar nicht. Natürlich ist der Zoo nicht so modern wie unserer in Hannover und klar sind die Gehege teilweise zu klein für die Affen oder Tiger, aber der Zoo ist umsonst, das heisst er finanziert sich nicht über Eintrittspreise oder sowas, sondern ausschließlich über Spenden und unter dem Aspekt war er richtig schön. Kann man sich also auch mal anschauen, wenn man in Chicago ist. Vom Lincoln Park konnte man dann zum Strand gehen (ja, Chicago hat einen Strand) und wir sind dann die Strandpromenade entlang zurück nach Downtown gegangen. Der Strand ist natürlich nicht der schönste aber so am Ufer des Lake Michigan gelegen und trotzdem nah zur Stadt, das man auch mal spontan da hin gehen kann, finde ich schon schön. Unser Mittagessen fand dann bei dem berühmten Giordano's statt. Davon hatten wir ganz viel gelesen und auch unser Alex hier hat gesagt, wir müssen da unbedingt essen. Chicago ist nämlich dafür berühmt, Pizza auf eine spezielle Art und Weise zu machen. Ganz hoch wie ein Käsekuchen von Papa mit dickem harten Rand und umgekehrten Belag, das heisst, erst Wurst, dann gaaaaaanz viel Käse und zum Schluss Tomatensauce. Das Ganze nennt sich dann Deep Dish Pizza und bei besagtem Giordano soll es eben eine der Besten von Chicago geben. Dementsprechend voll war es dann auch dort, aber nach 10min Warten hatten wir auch einen Tisch. Zum Mittag gab es dann auch ein besonderes Angebot, eine kleine Deep Dish mit Salat oder Suppe plus Refill Getränk für 10$. Kann man nicht meckern, zumal die "normale" grosse Pizza mindestens 18$ dort kostet. Und auch wenn ich am Anfang dachte, dass es doch eine ziemlich kleine Portion ist die man da bekommt, habe ich am Ende nicht alles aufessen können, weil durch den Teig und den vielen Käse und der Tomatensauce obendrauf das Ganze echt gewaltig ist. Aber lecker war's! Mmmh...probiere ich mal nachzukochen. Kugelrund und satt sind wir dann die Michigan Avenue hinauf gerollt und dabei an einer langen Schlange Menschen vorbeigekommen, die alle an einem Popcornladen (Garrett's) anstanden. Muss gut sein, haben wir uns gedacht, gucken wir doch mal ob wir was probieren können (als ob wir nicht eben noch gesagt hatten, wie satt wir von der Pizza wären). Probiert hatte ich dann doch nicht, weil es im Laden selbst zu sehr nach Butter gerochen hat und mir das überhaupt keinen Hunger auf Popcorn gemacht hat (meine Nase ist aber jetzt auch verwöhnt vom guten Karamellpopcorn aus unserer Karamellküche). Ludmila hat dann doch den Chicago-Mix probiert (Karamell- und Käse-Popcorn) und ihr Gesichtsausdruck beim Probieren war für die Götter. Voller Enthusiasmus hat sie sich das Popcorn in den Mund gesteckt um eine Sekunde später ein Gesicht zu ziehen wie sieben Tage Regenwetter. Ich hätte es filmen soll. Chicago-Mix ist also Mist und wir konnten uns nicht zusammenreimen, warum die Leute da so drauf abfahren und ewig Schlange stehen. Satt von der Pizza und von den Eindrücken der Stadt ging es dann zurück ins Hostel, Sachen packen und bei einem weiteren Dosen-Mango-Margarita, Billard (wieder verloren) und Jurassic Park gucken unseren Urlaub ausklingen lassen. Es hat mich gepackt, ich finde Chicago toll und werde hoffentlich nochmal irgendwann wieder kommen. 

Chicago Beach

Ausblick vom Lincoln Park

Deep Dish von Giordano's

Panorama von der Museumsinsel aus

Samstag, 5. Juli 2014

Ein Hauch von Karibik


Nein, bitte kein Neid, ich war (noch) nicht wirklich in der Karibik, sondern nur zu Besuch in einem der vielen Disney-Resorts. Statt wie jeden freien Tag in Disney World oder den Universals rumzulaufen (die stehen dann nächste Woche wieder auf dem Programm :-D), haben Ludmila, ich und unsere "Neue" Yvonne ein bisschen Hotel-Gucken gemacht. Mit unseren schönen kostenlosen Disney-Bussen kann man nämlich auch super in die verschiedenen Resorts fahren und da ein bisschen rumschlendern. Die Fahrt heute hat uns dann heute eben in die Karibik gebracht, genauer ins "Caribbean Beach Resort". Die Anlage ist eine der schönsten, die ich je gesehen habe (nur knapp hinter Thailand :-D) und riesengross. Wir sind dann einfach schön durch die Gartenanlage geschlendert, haben uns in die Hängematten gelegt, die dort am hauseigenen "Strand" hingen, sind an den vielen verschiedenen Zimmern vorbeigelaufen (leider konnten wir in keins hineinschauen) und haben uns dann zum Schwimmen an einem der vielen Pools eingefunden. Hat auch niemand gemerkt, dass wir eigentlich keine echten Gäste sind, sondern nur "arme" Cast Member. Das Caribbean Beach ist nämlich eins der teuersten Disney-Hotels hier in Orlando und selbst mit unserem 50% Mitarbeiter Rabatt für Übernachtungen immer noch zu teuer. :-( Da kann man auch mal ganz frech an den Pool dort gehen. 





Eigentlich wollten wir nach dem Caribbean auch noch in 2 andere Hotels zum Gucken gehen (unser guter G-Bus fährt nämlich einige an), aber wie das nun mal so ist mit den Bussen von Disney, die fahren gerne so wie sie wollen, bevorzugt auch gar nicht. Wir haben dann also in der Mittagssonne 45min gewartet, ohne das einer der Busse kam und hatten dann am Ende keine Lust mehr, noch ins "Pop Century Resort" (sehr bunt) oder "Disney's Art of Animation" (bunt, aber schön von aussen) zu fahren. Kann man ja nochmal in den nächsten 10 Monaten machen, die wir hier sind (Oh Gott, es sind wirklich schon 2 Monate rum, wie die Zeit vergeht). Da wir dann nicht weitergefahren sind, aber tierisch Hunger hatten, sind Yvonne und ich dann noch zu CiCi gegangen (All-you-can-eat Pizza und Salat für 5,80$), man gönnt sich ja sonst nichts :-), bevor wir mal wieder in Regen und Gewitter gekommen sind und jetzt um kurz nach 17Uhr in unseren jeweiligen Apartments sitzen und nicht wissen, was wir mit dem Rest des Tages anfangen sollen. 

Gestern war übrigens der 4. Juli - Independence Day hier in Amerika - DER Feiertag schlechthin. Ich musste leider fast 12 Stunden arbeiten (obwohl eigentlich ist es gar nicht "leider", weil man für Feiertage und über-8-Stunden-arbeiten ordentlich Zuschläge bekommt :-)) und es war ziemlich voll bei uns in Epcot und auch in Deutschland. Ich hatte kurz vor dem 4. Juli-Feuerwerk um 22Uhr eine Schicht in unserer Karamellküche und es war mega voll und die Schlange ging schon aus dem Laden wieder raus. Da habe ich mich doch mal wieder an die schönen Zeiten im Zoo zurück erinnert, wenn die Schlange bis zu den Meerschweinchen ging :-) Hach ja... Auf jeden Fall waren unsere Läden dann um 22Uhr plötzlich schlagartig leer und wir durften auch nach draussen und das Feuerwerk ansehen. Das war wirklich grossartig, am Ende wurden soviel Raketen auf einmal abgeschossen, das ganz Epcot gebebt hat und uns allen die Luft weggeblieben ist. Ich bin jetzt echt gespannt, wie das an Silvester noch getoppt werden soll. Leider durften wir ja keine Bilder machen, aber auf YouTube habe ich dieses Video gefunden (live ist es natürlich noch 100x besser): Epcot Feuerwerk zum 4. July.