Gerade bin ich von meiner zweiten Schicht im deutschen Pavillon zurückgekommen. Im Moment habe ich noch Training, d.h. ich werde jeden Tag von jemandem begleitet, der mir alles erklären und die Kniffe des amerikanischen Kassensystems zeigen muss. Ich habe auch echt gute Trainer erwischt, Henry und Marc sind echt nett und erklären wirklich gut. Aber so schwer fällt es mir ehrlich gesagt auch nicht, es ist zwar schon alles anders als im Zoo, aber die Erfahrung von dort hilft mir schon.
Hier ist es wichtig, immer nach der ID zu fragen (bei hohen Geldbeträgen) und den Leuten ein Shipping zum Hotel oder Haupteingang anzubieten. Und ich muss leider sagen, Amis sind doch eigenartig und vielleicht auch ein bisschen faul. Die lassen wirklich alles verschippen. Ich kann ja verstehen, wenn man die Steinkrüge nicht den ganzen Tag mit sich rumtragen will, aber T-Shirts? Am Freitag hatte ich sogar eine Frau, die EINE (1) Weihnachtskugel verschippen lassen wollte. Unglaublich!
Ich habe in den zwei Tagen auch echt schon viele eigenartige Sachen von den Gästen gehört, allen voran natürlich die Frage, ob wir wirklich aus Deutschland kommen oder ob wir Deutsch sprechen. Dann hat mich ein älterer Herr angesprochen, der vor dem Bierkrug mit dem Stück der Berliner Mauer gestanden hat, ob ich denn nicht der Meinung sei, der Mauerfall sei ein Fehler. Er finde, dass es doch viel besser gewesen wäre, wenn man die Mauer stehen gelassen hätte, dann würde es den Deutschen viel besser gehen. Ich hab dann einfach nur noch nett gelächelt (was soll man auch darauf antworten?) und gehofft, dass er bald geht. Schön sind auch die Fragen, wofür die Bierkrüge überhaupt genutzt werden und was T-Shirts mit deutschem Text (z.B. Beer makes me tanzen) bedeutet. Man muss dazu sagen, die Übersetzung ist mit einem Extraaufkleber auf dem T-Shirt angebracht :-)
Heute ist dann aber auch das Beste passiert. Ludmilla und ich saßen im Kidcot nebeneinander (der Bereich, in dem die Kinder Pappfiguren bemalen können) und eine Frau kam zu uns und fragte, welche Disney-Charaktere wir denn darstellen. Wir beide haben uns angesehen und ich sagte nur so: "Wir sind keine Disney-Charaktere, wir sind Deutsche". Da hat sie nur irritiert geguckt und ist gegangen. Mmh...Schneeweisschen und Rosenrot gibt es leider nicht als Disney-Charakter (Ludmilla ist dunkelhaarig und ich bin ja blond), dann sind wir wohl einfach die "echten" deutschen Prinzessinnen Rapunzel und Snow White. Die leben nämlich in Deutschland, leider gibt es bisher nur Meet & Greets mit Snow.
Dann haben wir heute noch ein deutsches Ehepaar plus Schwiegermutter getroffen, die hier in Florida wohnen und haben uns echt eine Weile mit denen unterhalten. Sie meinten, sie wohnen schon seit 3 Jahren hier in Amerika und gewöhnen sich immer noch nicht daran, dass es hier alles in Größe XXL gibt (Milch, Fleisch, Müsli), aber kein ordentliches Brot, wie wir es aus Deutschland kennen oder eine gute Salami. Das vermisse ich jetzt schon (also die Salami, nicht das Brot :-D) und ich bin gerade mal zwei Wochen hier. Ansonsten gefällt mir das Leben hier in Florida aber schon ziemlich gut. Es ist immer warm und regnet (noch) nicht so viel, Wir haben hier viele Tiere (keine schlimmen), z.B. Eidechsen, Frösche, Eichhörnchen und es wurde auch schon ein Gürteltier vor unserem Nachbarappartment gesehen (ich habe es leider nicht gesehen). Und es ist alles so schön grün, dass mag ich auch.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen