Willkommen im Land des Fast Foods und Walmart

Nach 170 Tagen Warterei seit der Zusage von Disney im November ging es gestern endlich auf nach Orlando, in meine neue Heimat auf Zeit. Meine Mädels der "Disney-Reisegruppe" Lisa, Sina und ich sind um halb 10 in Frankfurt gestartet, 8,5 Stunden Flug nach Charlotte / North Carolina. Zur Einstimmung auf das bevorstehende Jahr und zur Vertreibung der Langeweile im Flieger habe ich natürlich erst mal einen Disney-Film geguckt. "Frozen" - kannte ich noch nicht und war richtig gut und lustig. In Charlotte angekommen hieß es erstmal durch die Passkontrolle zur Gepäckausgabe, weiter durch den Zoll (ohne Probleme) und dann schnell wieder das Gepäck aufgegeben, bevor es an den Gate zum Abflug nach Orlando ging. Nach einer kurzen Flugzeit von 1h 15min hieß es dann endlich: "Willkommen in Florida - dem Sunshine State!". Und mit Sonnenschein wurden wir bisher auch nicht verschont. Kuschelige 32 Grad waren es gestern und heute und da kann man sich nun wirklich nicht beschweren. Nachdem wir dann unser Gepäck ins Hotel gebracht hatten, machten wir uns auch gleich auf den Weg zu Downtown Disney, um schon mal ein bisschen "Arbeitsluft" zu schnuppern. :-) Irgendwann waren wir dann aber so kaputt nach der langen Reise und wegen der Temperaturen, dass wir total müde und wortkarg zurück ins Hotel fuhren und todmüde in die Betten fielen.

Heute startete der Tag dann mit einem Frühstück im Hotel (sehr gewöhnungsbedürftig, näheres siehe unten) und dem Gang zum T-Mobile-Laden um eine Handykarte zu besorgen. Damit konnten wir uns und den netten jungen Verkäufer sage und schreibe 2h beschäftigen (technische Probleme auf der Website und beim Account anlegen sowie der Handyfreischaltung). Als wir dann endlich den Zettel mit den neuen Nummern in den Händen hielten und auch endlich unser geliebtes WhatsApp und Facebook wieder funktionierte, ging es auf in Richtung Mall und Walmart. Auf der Karte sah das alles auch gar nicht so weit aus und gut zu laufen. Allerdings hatten wir irgendwie nicht bedacht, dass 7km bei 32 Grad Hitze vielleicht doch etwas länger werden können und so gönnten wir uns auf dem Rückweg ein schönes, schnelles, klimatisiertes Taxi. :-) Vor lauter Anstrengung und schmerzenden Füßen und dem ersten Sonnenbrand des Jahres, haben wir uns dann ganz faul Essen aufs Zimmer bestellt und machen jetzt nichts mehr ausser Fernsehen und rumliegen. Muss ja auch mal sein... ;-)

Nach einem Tag Amerika gelernt:

1. Floridianer würden wohl eigentlich lieber in Alaska leben, denn wirklich jeder geschlossene Raum, egal ob Geschäft, Restaurant, Taxi oder Bus ist auf gefühlte Minusgrade runtergekühlt, so dass es absolut nicht ungewöhnlich ist (für uns Deutschen), bei 30 Grad Außentemperatur eine Jacke und ein Tuch in die Tasche zu packen.
2. Amerikaner lieben Fast Food. In allen Formen, so oft es geht, zum Frühstück (Dunkin Donuts), Mittagessen (McDonalds, Burger King) und Abendessen (diverse Pizza- oder Burger Läden). Und zwischendurch ein Milchshake oder ein Donut geht auch immer.
3. Zu Fuß zu gehen ist ein No-Go. Als wir heute auf dem Weg zu Walmart waren wurden wir angeschaut wie Aliens und auch ein paar Mal angehupt. Wahrscheinlich waren wir einfach ein so seltenes Bild - 3 laufende Mädels, das haben wir ja noch nie gesehen. Es gibt nicht mal durchgängige Fußgängerwege...naja warum auch? Es läuft ja eh niemand.
4. Amerikaner scheinen eine Abneigung gegen Geschirr oder das Abwaschen zu haben. Selbst in unserem 3Sterne Hotel gab es heute zum Frühstück nur Plastikgeschirr, -Becher und -Besteck. Allgemein wird hier gerne alles in Plastik verpackt.
5. Frühstück (zumindest in unserem Hotel) ist auch gewöhnungsbedürftig. Die Bagels waren ziemlich gummiartig, ebenso die Marmelade und der Frischkäse. Und auch sonst sah alles etwas künstlich aus :-)
6. "Hello, how are you?" wird wohl der Satz sein, den ich in den kommenden Monaten am meisten hören werde (nicht, dass es irgendjemanden wirklich interessieren würde, wie es mir geht :-)).
7. Amerikaner scheinen es zu lieben, deutsche Markennamen die schon englisch sind bzw. englisch leicht auszusprechen wären nochmal zu verändern. Z.B. wird hier aus Toffifee - "Toffifay" und aus der Haarpflegemarke Got2Be (sehr englisch) "Göt2Be". Warum? Ein Geheimnis.

Morgen geht es dann in unsere neuen Wohnungen. Näheres dazu dann im nächsten Post.